Schritt 1: Auswahl des richtigen Fundaments
Punktfundament
Ein Punktfundament besteht aus einem oder mehreren Einzelfundamenten, die in der Regel eine Größe zwischen 30 x 30 cm und 50 x 50 cm aufweisen. Sie eignen sich vor allem für alle Bauwerke, bei denen die gesamte Konstruktion auf mehreren Trägern ruht. Klassische Beispiele hierfür sind Carports und Terrassenüberdachungen. Auch einzelne Pfosten eines Zaunes werden mithilfe von Punktfundamenten im Boden sicher verankert.
Streifenfundament
Besteht der Wunsch eine Mauer zu errichten, so fällt die Wahl auf ein Streifenfundament. Streifenfundamente werden sowohl im Hausbau unter den tragenden Wänden als auch im Gartenbau verwendet. Wie Sie ein Streifenfundament erstellen können Sie in den nachfolgenden Schritten nachlesen.
Plattenfundament
Beim Plattenfundament wird eine größere Fläche mit Beton ausgegossen, um einen ebenen und tragfähigen Untergrund zu erstellen. Zusätzlich bietet diese Platte auch Schutz vor aufsteigenden Feuchtigkeit bei Regen. Bei jedem Plattenfundament sollten Sie darauf achten, dass sie etwa eine 30 cm hohe Frostschutzschicht (Schotter KFT) einbringen. Zudem sollte eine Bauplane verlegt werden. Um genau zu erfahren, wie sie ein Plattenfundament erstellen, lesen Sie auch bitte den Artikel „Betonplatte selbst erstellen“
Schritt 2: Untergrund ausheben
Punktfundament
Für ein Punktfundament heben Sie idealerweise ein frostsicheres Loch mit dem Spaten aus. Eine frostsichere Tiefe erreichen Sie in Deutschland bei etwa 80cm Lochtiefe. Bitte beachten Sie, dass Sie die Sohle des Loches ausreichend verdichten, sofern der Boden hier nicht besonders gut tragfähig ist. Dies kann mittels frostsicherem Schotter (KFT) geschehen.
Streifenfundament
Heben Sie für Ihr Streifenfundament einen Graben aus. Um hier die Mauer vor Frost zu Schützen empfiehlt sich eine Grabentiefe von 80cm. Hier wird eine frostsichere Tiefe erreicht. Bitte beachten Sie, dass Sie die Sohle des Grabens ausreichend verdichten, sofern der Boden hier nicht besonders gut tragfähig ist. Dies kann mittels frostsicherem Schotter (KFT)
geschehen.
Plattenfundament
Auch beim Plattenfundament muss bis zum Erreichen einer frostsichereren Tiefe von 80cm ausgegraben werden. Bedenken Sie bitte die einzubringende Schotterschicht von 30cm. Das Loch sollte also mindestens 110cm tief werden. Verdichten Sie die Schotterschicht mit einem Stampfer oder besser mit einem Rüttler. Schotter sollte je nach Gewicht des Verdichtungsgerätes schichtenweise eingebracht werden. Es empfiehlt sich nach jedem Einbringen von 10cm Material, dieses zu verdichten. Stampfer oder Rüttler erhalten Sie bei Ihrem örtlichen Baumaschinenverleih gegen eine kleine Gebühr.
Schritt 3: Erstellung der Verschalung für das Fundament
Wenn die Gefahr besteht, dass Erdreich im Bereich Ihres Loches nachrutschen kann, sollten Sie eine Verschalung erstellen, die Ihrem Fundament als Rahmen dient.
Bei einem einfachen Punktfundament reicht es oftmals das umliegende Erdreich als natürliche Schalung zu verwenden.
Bei Steifen- und Plattenfundamenten stellen Sie mithilfe von Schalbrettern Ihre Verschalung. Achten Sie beim Verlegen der Schalbretter darauf, dass sie dieses mit einer Richtschnur und Wasserwaage rechtwinklig und waagrecht ausrichten.
Schritt 4: Schotterschicht einfüllen, Plane verlegen und Bewehrung aus Stahl einbringen
Bei einem Punkt- oder Streifenfundament wird dieser Schritt oftmals nicht benötigt.
Beim Erstellen eines Plattenfundaments sollten Sie diesem Schritt besondere Beachtung schenken. Nachdem Sie Ihre Verschalung erstellt haben bringen Sie nun die Schotterschicht wie oben beschrieben schichtenweise ein und verdichten diese. Bei bewohnten Bauwerken empfiehlt sich sofern nicht bereits vom Gesetzgeber vorgeschrieben, die Einbringung von Dämmplatten, die auf dem Schotter bündig verlegt werden.
Anschließend legen Sie Ihre 0,2 mm starke Bauplane innerhalb der Verschalung aus. Sollten Sie mehrere Planen zum vollständigen Auslegen benötigen, so achten Sie bitte darauf, dass diese sich überlappen. Die Plane verhindert das Aufsteigen von Feuchtigkeit und sorgt für Frostschutz.
Danach wird die Bewehrung in Form von einer Stahlmatte eingebracht. Je nachdem wie groß die statischen Belastungen auf die Betonplatte sind müssen unterschiedliche Stahldurchmesser bei der Bewehrung gewählt werden. Bei den meisten Privatbauten genügt eine Stabdicke von 6mm.
Sorgen Sie mittels Abstandhalter dafür, dass die Bewehrungsmatte (umgangssprachlich: Stahlmatte) nicht auf der Folie aufliegt um eine ausreichende Betondeckung zu gewährleisten. Der Abstand der Stahlmatte zum Schalungsrand sollte mindestens 3cm betragen. Die Bewehrungsmatte kann durch einen Bolzenschneider oder Winkelschleifer recht einfach auf Maß geschnitten werden.
Schritt 5 – Rieber-Fertigbeton einbringen
Nachdem Sie nun alles für das Eingießen des Betons vorbereitet haben können Sie nun unseren Fertigbeton an unserer Betontankstelle abholen. Ihr Berater bei Rieber empfiehlt Ihnen hier für Ihre Anwendung das richtige Produkt, welches Sie mittels Rezeptkarte ganz einfach und schnell selbst „zapfen“ können.
Alle unsere Betone sind mit Verzögerer erhältlich, welcher dafür sorgt, dass der Beton erst nach 3 Stunden damit beginnt abzubinden. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, entspannt nach Hause zu fahren um dort mit den weiteren Arbeiten fortzufahren.
Geben Sie nun den Beton mittels Schaufel oder Schubkarre in Ihr Fundament ein.
Schritt 6 – Beton mit Flaschenrüttler verdichten
Durch den Flaschenrüttler wird die Betonmasse im Fundament verdichtet. Bei diesem Vorgang entweichen die kleinen Luftbläschen aus dem Beton. Dieser wird dadurch deutlich fester und langlebiger. Bitte beachten Sie, dass Sie den Beton nicht zulange verdichten, da sich sonst hier das Betongemisch entmischen kann. Verdichten Sie daher nur solange, solange an der Oberfläche die aufsteigenden Luftbläschen erkennbar sind.
Schritt 7 – Beton abziehen und glätten
Ziehen Sie den Beton nun über die Kanten der Verschalung mit einer Abziehlatte glatt ab. Zudem kann nun der Beton einer Glättkelle oder einem Reibebrett geglättet werden, sodass eine glatte Oberfläche entsteht, sofern dies gewünscht wird.
Schritt 8 – Beton mit Folie abdecken und aushärten lassen
Um bei heißen Sommertagen dafür zu sorgen, dass der Beton nicht zu schnell austrocknet oder um bei kalten Tagen den Beton vor Frost zu schützen, sollte dieser mit einer Folie abgedeckt werden. Zudem sorgt dieser Vorgang auch für den Erhalt der Hydrationswärme. Somit kann der Beton auch bei kalten Temperaturen voll aushärten. Bei heißen Temperaturen muss der Beton ca. 2 Tage nachgewässert werden, damit eine Rissbildung im Beton verhindert wird.
Beton benötigt ca. 1-2 Tage zum Aushärten, erreicht jedoch seine volle Festigkeit erst nach ca. 21 Tagen. Solange sollte der Beton deshalb nicht voll belastet werden.
Materialliste (bei Rieber erhältlich)
- Schotter (KFT)
- Fertigbeton 0/16 und 0/32